NEUSS-GREVENBROICHER-ZEITUNG
Schützenfreunde unterstützen mit Benefiz-Radtour kranke Kinder
Eine öffentlich abgegebene Prognose hatte sich Ralf Rosenberger zuvor verkniffen – um sich nicht unnötig unter Druck zu setzen und um nicht selber enttäuscht zu werden, wenn sie sich hinterher als zu optimistisch herausgestellt hätte. Doch die Vorsichtsmaßnahme erwies sich im Nachhinein als überflüssig. Denn das Ergebnis der Fahrradtour entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze, die der amtierende Wevelinghovener Schützenkönig gemeinsam mit seinem Freund (und Ex-Majestät) Herbert Schumacher im Juli unternahm, übertraf alle Erwartungen. Am Ende stand eine Summe in Höhe von 8300 Euro, die jetzt beim Biwak der Grenadiere an die zuvor ausgewählten Empfänger in Form eines symbolischen Schecks übergeben wurden: Jeweils 4150 Euro erhalten die Elterninitiative Kinderkrebsklinik Düsseldorf und das Kinder- und Jugendhospiz Burgholz bei Wuppertal.
530 Euro von der Gesamtsumme hatte ein mit verschiedenen Spirituosen und Leckereien gefüllter Rucksack erzielt, dessen Inhalt die beiden Radler auf ihrer Strecke zusammengetragen hatten, wobei sie sich an landestypischen Spezialitäten orientiert hatten, etwa bei vier alkoholischen Proben aus einer Klosterbrennerei, bei Schokolade aus einer angesehenen Manufaktur und bei einem Pfefferminzlikör. Auf Vorschlag von Grenadiermajor Christian Krings wurde der Ruck- sack beim Grenadierabend verlost, der Lospreis hatte einen Euro betragen.
Der Löwenanteil der Spendensumme war über ein Sponsoringverfahren zusammengekommen. Rosenberger und Schumacher hatten ihre etwa 1000 Kilometer lange Tour in neun Etappen unterteilt und potentiellen Gönnern angeboten, jede dieser Etappen zu sponsern. In acht von neun Fällen war das gelungen, wobei sich besonders die Züge der Schützen nicht lumpen ließen. Als kleines Dankeschön wurde jede Etappe mit den Namen der jeweiligen Gönner überschrieben.
Nicht nur aufgrund des großen finanziellen Erfolges stand die Unternehmung von Rosenberger und Schumacher ganz offensichtlich unter einem guten Stern. „Wir hatten nicht eine Panne, keinen Sturz, und unsere Hinterteile haben uns auch nicht weh getan“, bilanzierte Ralf Rosenberger erfreut. Ein besonde- res Erlebnis wird dem geschichtlich Interessierten darüberhinaus sicher länger in Erinnerung bleiben. „Wir haben unterwegs ein Paar getroffen, das sich 1989 bei der ersten Montagsdemonstration kennen- und liebengelernt hat und uns zweieinhalb Stunden mit den beiden unterhalten. Sie hatten damals Schwierigkeiten, sich wiederzufinden, dazu kam die Angst, auf Stasispitzel hereinzufallen. Heute sind sie eine glückliche Familie.“
Quelle: Neuß-Grevenbroicher-Zeitung (NGZ) vom 12.08.2023 I FOTO: ROSENBERGER