Am kommenden Wochenende würden die Wevelinghovener ihr Schützenfest feiern. Wegen der Corona-Pandemie ist der große Veranstaltungsreigen jedoch abgesagt worden. „Durch die Lockerungen der Landesregierung sind zumindest wieder kleinere Feiern innerhalb der Zuggemeinschaften möglich“, sagt Präsident Günter Piel. „Ich würde mich freuen, wenn dies unter Beachtung der bestehenden Regeln geschieht, damit wir keinen erneuten Lockdown erleben müssen.“
Neuß Grevenbroicher Zeitung
Ganz Wevelinghoven soll das Heimatlied anstimmen
In der Gartenstadt wird ein „Schützenfest der kleinen Feste“ gefeiert. Am Sonntag um 14.30 Uhr - wenn sich die Corps eigentlich zum Umzug formieren - soll lauthals gesungen werden. Für Günter Piel wird es das letzte als Präsident des BSV sein.
Es wird ein Schützenfest der kleinen Feste werden, die wahrscheinlich zeitgleich an verschiedenen Punkten der Gartenstadt gefeiert werden, meint Vize-Präsident Marcus Odenthal. „So ist man auch in Zeiten von Corona trotzdem miteinander verbunden und zeigt Verbundenheit zu unserer Heimatstadt.“ Odenthal ruft dazu auf, am Sonntag um 14.30 Uhr, wenn sich eigentlich die Corps zum Festzug formieren, das Wevelinghovener Heimatlied anzustimmen.
Auch wenn die Gemeinschaft in diesem Jahr nur im kleinen Kreis gepflegt werden kann, sollen einige offizielle Termine dennoch wahrgenommen werden. So werden sich das Königspaar und der erweiterte geschäftsführende Vorstand zu einer Kranzniederlegung am Ehrenmal treffen. Zudem richtet Günter Piel die Bitte an alle Bürger, ihre Häuser und die Straßen zu schmücken. Für die Schausteller kann an den Festtagen keine Alternative angeboten werden. „Für 2021 ist jedoch im Rahmen des ,Tanz in den Mai’ des Jägerkorps und unserer ersten Generalversammlung eine Frühkirmes auf dem Marktplatz angedacht – sofern Veranstaltungen im größeren Rahmen durchgeführt werden dürfen“, berichtet Schriftführer Nikolai Dohlen. Bei dieser Gelegenheit soll dann auch die Verabschiedung von Präsident Günter Piel erfolgen.
Die Ehrung der zahlreichen Jubilare – die eine Woche vor dem Schützenfest stattfindet – soll zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Für die Bewohner der von der Lebenshilfe geführten „Burg“ wollen die Schützen einen Tagesausflug organisieren. „Sonst bietet unsere Kirmes immer die Gelegenheit für gemeinsame fröhliche Stunden. Wir wollen mit diesem Projekt einen Ersatz für das ausgefallene Fest bieten“, betont Marcus Odenthal.
„Historisch betrachtet, ist es nicht das erste Mal, dass unser Heimatfest wegen höherer Gewalt ausfallen muss“, sagt Günter Piel. 1939 konnte wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs erstmals seit der Gründung der Bürgerschützenvereins im Jahr 1924 nicht gefeiert werden. „Das erste normale Schützenfest fand erst zehn Jahre später wieder statt“, berichtet der Präsident. „Verglichen mit der Situation der Jahre 1939 bis 1949 ist die heutige Lage zwar nicht schön. Jedoch gibt sie uns Mut, positiv nach vorne zu blicken – in der Hoffnung, bereits im nächsten Jahr unser Schützen- und Heimatfest wieder feiern zu dürfen.“
Quelle: Neuß-Grevenbroicher-Zeitung vom 18.08.2020 I FOTO: BSV