Presseberichte des BSV Wevelinghoven

Neuß-Grevenbroicher-Zeitung

Die Stimmung ist besser als 2020

Der Bürger-Schützen-Verein Wevelinghoven hatte sich früh darauf eingestellt, dass auch in diesem Jahr kein Schützenfest gefeiert werden kann. In einem Biergarten sollen sich die Schützen trotzdem treffen können.

Das Wevelinghovener Schüt- zenfest ist bezogen auf die Zahl der teilnehmenden Schützen das größte in Grevenbroich. Zum zweiten Mal in Folge werden am kommenden Wochenende die meisten der mehr als 900 Schützenuniformen in den Kleiderschränken hängen blei- ben müssen. Aber einen Hauch von Schützenfest-Gefühl wird es dennoch geben.

Günter Piel, langjähriger Präsident des Bürger-Schützen-Vereins Wevelinghoven, übt sich in Optimismus: „In diesem Jahr ist die Stimmung besser als in 2020, wo alle sehr enttäuscht waren.“ Es war jetzt abzusehen, dass das große Fest ausfallen muss. Aber es hät- te schlimmer kommen kön- nen, so Piel: „Einzelne Schützen sind zwar ausgetreten, aber die Zahl hält sich in Grenzen.“ Was er besonders zu schätzen weiß: Stefan Fücker, der 2019 den Königsvogel von der Stan- ge geholt hat, trägt es mit Fassung – und mit Humor. Sein Credo: „Das stehen wir durch – ich bin der König mit der längsten Amtszeit.“

„Er ist sehr positiv drauf, ein sehr geselliger Mensch“, sagt der Präsident über die amtierende Majestät. Auch die anderen Würdenträger halten durch.

Erster Höhepunkt des Wevelinghovener Schützenfestes ist, wenn es denn stattfindet, der Fackelzug am Samstagabend nach Einbruch der Dunkelheit. Weder im letzten, noch in diesem Jahr wurde eine ein- zige Fackel gebaut. Günter Piel befürchtet nicht, dass dieser Brauch jetzt sang- und klanglos einschlafen könnte. Womit er seinen Optimismus begrün- det: „Es gibt Leute, die wollen unbedingt eine Fackel bauen. Sie werden im nächsten Jahr die anderen Züge anstacheln, es ihnen gleichzutun.“ Der Präsident räumt aber auch ein, dass die Zahl der Großfackeln in den vergangenen Jahren rückläufig war: Sie ging von rund 16 auf zuletzt zehn Stück zurück. Das habe auch damit zu tun, dass immer weniger Fackelbauplät- ze zur Verfügung stehen, denn weniger Bauernhöfe sei gleichbedeutend mit weniger Fackelbauplätzen.

Sehr viel Programm wird es auch in diesem Jahr nicht geben, aber das ein oder andere schon. Am Samstag wird ein kleiner Biergarten auf dem Festplatz eröffnet. Dort werden die Schützen coronakonform zu einem Frühstück zusammenkommen. Dafür müssen sie nachweisen, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind. Die einzelnen Züge bringen sich ihr Frühstück selber mit, aber es gibt auch einen Imbissstand und Getränkeausschank. Die Kinder können sich sogar auf zwei Karussells freuen.

Der Biergarten wird auch am Sonntag geöffnet sein. Fraglich ist, ob er auch noch am Montag besucht werden kann. Das ent- scheidet der Betreiber kurzfristig, vor allem das Wetter wird bei der Entscheidung wohl eine große Rolle spielen. Selbstverständlich hoffen die Schützen auf tolles, zumindest aber trockenes Wetter, zumal es ja kein vor Regen schützendes Zelt geben wird.

Die klassischen Schützen- fest-Klänge werden auch dieses Mal nicht zu hören sein – mit einer kleinen Ausnahme: Das Tambourcorps Wevelinghoven wird vor dem Altenheim aufspielen. Am Sonntag ab 9.30 Uhr soll zudem ein Feldgottesdienst direkt an der Erft auf der Wiese am Seniorenstift St. Martinus mit anschließendem Gang zum Ehrenmal auf dem Friedhof stattfinden.

„Ich bin gespannt, wie das alles läuft“, sagt der Präsident. Für kommendes Jahr ist er verhalten optimistisch. Wenn im Zelt gefeiert werden kann, wäre das schön. Aber es wäre schon ein Fortschritt, wenn die Paraden wieder stattfinden könnten, sagt er. Egal, wie es auch kommen mag, Günter Piel wird dann nicht mehr Präsident sein. Der 69-Jährige wird sich auf der Generalversammlung am 10. September nicht mehr zur Wahl stellen. Sein designierter Nachfolger ist der derzeitige Vizepräsident Marcus Odenthal.

Quelle: Neuß-Grevenbroicher-Zeitung / Sonderbeilage "MER STONN ZESAMME" (Rudolf Barnholt) vom 19.08.2021

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